Captain America: Brave New World (US 2024)

Der neue Captain-America-Film verhält sich zu seinen Vorgängern, wie es die Figur des Sam Wilson, zur Figur des Steve Rogers verhält: Irgendwie hat das Ganze denselben Namen und dieselbe Idee dahinter, aber trotzdem schafft man nicht die Größe, Relevanz und das Gewicht des Originals zu erreichen.
"Brave New World" ist nämlich durchaus unterhaltsames Action-Kino im Superhelden-Gewand, aber alles wirkt nicht so wie in den Abenteuern des bisherigen Captains Steve Rogers. Alles wirkt eine Nummer kleiner. Die Figuren wirken wie Sidekicks, die Bösewichter verfolgen simple Rachegelüste, und all das zieht sich komplett durch die gesamte Story des Films, der am Ende nicht besonders viel erzählt hat.
Gut finde ich die Aufnahme von beinahe schon vergessenen Story-Strängen, die bis zum Hulk-Film mit Edward Norton zurückgehen, und die ich immer schon etwas weitergeführt sehen wollte. Auch die sonstige Einbindung ins MCU wirkt recht homogen, und wenn es zu Cameos kommt, wirken sie weder gestellt noch erzwungen.
Doch leider hat sich Marvel hier einen Standard geschaffen, den der neue Cap America nicht erfüllt. Große Geschichten mit sympathischen Charakteren, die eine tolle Chemie untereinander, und tolle Action miteinander erschaffen haben, bekommt man in "Brave New World" nur bedingt. Er wirkt am besten als eine Ergänzung für Nebencharaktere, aber ist zu schwachbrüstig für einen großen Hauptfilm. Nett anzusehen, aber mit zu wenig Gehalt um den üblichen MCU-Größen das Wasser zu reichen...

Eindeutig der bisher schlechteste MCU Film. Ganz klar eine 3 von 10.
Am Anfang dachte ich noch, er könne Spuren von Logik enthalten. Am Ende war dann aber klar, der war sauber!